Donnerstag, 26. Mai 2016

9 months

It's the 26th of may. I almost can't believe that I'm already here for 9 months. Where has all the time gone? It feels like it was yesterday, that I packed my suitcase, had my farewell party, and went to Latvia.
Today I moved to my friend Amanda and her hostfamily. Well, actually I'm still in the car, we're driving there right now.
My hostdad from the family where I lived before made me the greatest goodbye-gift ever: We went sailing yesterday, starting in the afternoon, until the night. I saw the sunset on the ocean, and we also sailed on the Daugava, and I got the possibility to see Rīga's oldtown from this perspective.
Now I will see what this month will bring. I'll add some photos of yesterday's sailing trip and one of my luggage.

Have a wonderful day!

Freitag, 20. Mai 2016

Goodbye winter-boots

In a week, I'll move to the country to live with a friend (Amanda from Chile) and her hostfamily for the last month. That means I already start packing and sending stuff home, even though I'll be heading back to Germany not until the end of june.
That means that I also have to say goodbye to some stuff, which didn't make it through the year.
Two days ago I said goodbye to my winter-boots. They supported me through the whole winter very courageous and brave, they helped me to survive the icy latvian climate without frozen feet. But to achieve that, they sacrificed themselves. The kilos of salt on the the roads completely destroyed them.
I'm thankful that I had this shoes, and I'll keep them in good memory.

I made a small composition of different pics with my boots, so I can remember them, even though they're gone now.

I hope this post makes you smile a little, have a wonderful day :)


Mittwoch, 18. Mai 2016

40 Tage

Vor einem Jahr zu dieser Zeit war meine Vorbereitungs-Tagung für Lettland, ich habe die Tage bis zum Abflug gezählt, und jetzt sind es nur noch 40 Tage, bis es wieder zurück nach Deutschland geht.
Ich stehe dem Heimflug mit sehr gemischten Gefühlen gegenüber.
Ich freue mich mittlerweile wirklich extrem auf Zuhause.
Aber da ist auch eine gewisse Trauer. Ich muss mich von lieb gewonnenen Menschen verabschieden, die ich vielleicht nie wieder sehen werde. Ich muss dieses kleine Land zurücklassen, das ich trotz allen Andersartigkeiten zu Deutschland und ungewöhnlichen Eigenheiten fest in mein Herz geschlossen habe. Ich fühle mich in diesem Land nicht mehr wie eine Fremde, ich fühle mich nicht mehr wie ein Tourist.
Auch die Sprache habe ich zumindest zu Teilen verinnerlicht. Ich kann Kino-Tickets auf Lettisch kaufen, Essen bestellen, Pakete nach Deutschland schicken, und einfache Unterhaltungen führen geht auch. Gestern habe ich mit einer Verkäuferin an der Rimi-Kasse (Rimi ist ein Supermarkt) Witze gemacht. Ich hatte nach der Schule ein ,,Labrīt-Brötchen'' gekauft, die Verkäuferin hat mich lachend darauf hingewiesen, dass schon Nachmittag ist, ich habe mich lachend entschuldigt, dass ich das Brötchen so spät am Tag noch kaufe. ,,Labrīt!'' ist lettisch für ,,Guten Morgen!''.
Auch vor der Rückkehr nach Deutschland habe ich in manchen Punkten ein bisschen Angst. Am meisten fürchten tue ich mich übrigens vor dem deutschen Mathe-Unterricht, und vor Chemie. Denn in diesem Jahr habe ich gefühlt sämtliches mathematisches Wissen das ich jemals besaß (nicht sonderlich viel) vergessen.
Das deutsche Schulsystem wird bestimmt eine lustige Erfahrung, nach diesem Auslandsjahr.
Dass ich älter als alle anderen Schüler der 11. Klasse sein werde, muss ich laut meinen Freunden nicht befürchten, vermutlich werde ich auf einige bekannte Gesichter aus meiner alten Stufe treffen, die sich (vermutlich eher unfreiwillig) entschlossen haben, eine Ehrenrunde zu drehen.
Ich freue mich auch, viele neue Leute kennen zu lernen, und die sind mir vermutlich auch nicht fremder, als manche alten Klassenkameraden nach einem Jahr.

Ich bin gespannt, wie alles so wird.

Alles Gute!
Eure Annabel :)

Sonntag, 15. Mai 2016

Was zählt

Ich melde mich mal wieder, heute auf Deutsch. Auch wenn mein Englisch mittlerweile auf fast dem selben Niveau ist, ist Deutsch die Sprache meines Herzens.

Ich habe im Ausland schon alles mögliche gelernt, Dinge über dieses Land, über die Leute hier, über die Kultur und die Geschichte. Praktische Dinge, wie die Bedienung einer Waschmaschine, den Palstek-Knoten und wie man ein Segelboot halbwegs gerade steuert.
Aber vor allem habe ich gelernt, was zählt. Was wirklich zählt im Leben.

Ich hatte in diesem Jahr mit beiden meinen Gastfamilien nicht wirklich Glück. Die erste hatte ich ja bereits nach zwei Monaten in Lettland gewechselt, weil es überhaupt nicht gut lief, und ich bin bis jetzt immer noch in der zweiten, die eigentlich nur einer Übergangsfamilie sein sollte (das bedeutet man kann dort wohnen, bis eine neue Familie gefunden wird), und abgesehen davon, dass ich hier im Wohnzimmer auf der Couch wohne (es ist immerhin eine ausklappbare Schlafcouch, aber darauf 6 Monate zu schlafen grenzt trotzdem an Folter - vor allen weil man nach zwei Monaten quasi auf dem Gestell schläft), kümmert sich auch überhaupt keiner (mal abgesehen von meinem Gastvater) um mich - es wird kaum mit mir gesprochen, und wenn dann nur Englisch - obwohl ich es immer und immer wieder versuche, Gespräche auf Lettisch anzufangen, oft ist kein/kaum Essen im Haus, wir essen auch nur sehr selten zusammen etc., ...
Während andere Austauschschüler ihre Gasteltern mittlerweile Mama und Papa nennen, fühle ich mich eher wie ein Mitbewohner, der halt das eine Jahr lang von dieser Familie ertragen wird.
Da der YFU-Lettland-Chef jedoch bei meinem ersten Wechsel gesagt hat, bei der nächsten Familie dürfe ich mich nicht beschweren, es würde nämlich nicht noch einen Wechsel geben, habe ich das bis jetzt hingenommen. Mittlerweile habe ich erkannt, dass das sehr dumm war, denn 1. hatte der Chef damals gelogen - ein anderes Mädchen hat jetzt auch schon die dritte Familie, und 2. habe ich mir so einen Teil meines Auslandsjahres viel schlechter gemacht, als er hätte sein müssen. 

Dies soll jedoch kein Beschwerde-Eintrag werden, aber nun habe ich meine Situation einmal geschildert. Auch an negativen Erfahrungen wächst man, und man lernt viel davon. Um es in den Worten von Forrest Gump auszudrücken: Shit happens.

Zurück zum Titel dieses Eintrags. Was zählt. 
Was zählt ist die Familie. Und ich rede hier nicht von den eher unangenehmen ,,Familien'' in Lettland - ich rede von meiner Familie zuhause. Jedes mal, wenn es mir hier mal schlecht geht, denke ich daran, wie viele tolle Menschen daheim hinter mir stehen, und mich unterstützen. Meine Eltern, Geschwister, Tanten, Onkels, Cousinen, Cousins, und natürlich auch die Verwandten, deren Verwandtschaftsgrad ich nicht aufgezählt habe. Ihr seid super! Ich freue mich schon auf meine Rückkehr nach Deutschland, wegen euch.  
Was zählt sind auch die Freunde. Hier rede ich zum einen von den Freunden, die ich hier in Lettland gefunden habe, die meisten sind selber Austauschschüler, jedes mal wenn ich hier in Schwierigkeiten stecke, habe ich jemanden zum reden, wir unternehmen viel zusammen, haben viel Spaß. Und ich rede auch von den Freunden, die ich in Deutschland zurücklassen musste, ich vermisse euch! Einen Teil dieser Freunde muss ich bald gehen lassen, den anderen Teil werde ich bald (endlich) wiedersehen. 

Es ist ziemlich egal, in was für einem Bett man schläft, oder was es zu Mittag gibt, solange man Menschen hat, die für einen da sind, Menschen die einen mögen.
Danke euch ♥

Und falls sich jemand Sorgen macht, weil ich in meiner momentanen Familie nicht wirklich glücklich bin: ich bin einfach so viel es geht mit Freunden unterwegs, in der Stadt, in Parks, am Meer, Tee trinken usw., ich bin also gar nicht so viel zuhause.
Und für den letzten Monat, die Ferien, habe ich es geschafft, dass ich zu meiner Freundin Amanda (aus Chile) und ihrer Gastfamilie ziehen darf. In ca. 12 Tagen ziehe ich um, und so lange halte ich es hier auf jeden Fall noch aus, und dann werde ich diesen Monat mit Menschen zusammen leben, die mich wirklich mögen - sie haben mich nämlich von sich aus eingeladen. Ich war schon oft dort, und fühle mich dort zum ersten mal in Lettland wirklich ,,daheim''.

Habt einen schönen Sonntag, eine schöne Woche, und (wenn ich da mit dem Termin richtig liege, in Lettland gibt es das nicht) schöne Pfingstferien!

Sonntag, 8. Mai 2016

Sailing

My hostfamily has a sailing boat, it's called Lība, and today I went sailing for the first time in my life. I've already been on a sailing boat this autumn, but we were driving just a short distance and with the motor, and so that doesn't really count.
I went with my hostdad and four friends of him. They put the boat in the water just in this week, so it was one of the first drives this year.
First of all, we cleaned the deck, and then changed into warmer clothes (I even wore thermo-underwear, but that was great, because it gets quite cold on the sea).
After that, we sailed. When you pass the border to the ocean for the first time when you sail, there's the tradition that you throw a coin in the water, make a wish, and it will become true. There also was another girl that never sailed with us, so we both did it.
Then we sailed for some hours, and I really enjoyed it.

I'm quite tired, so that will be the whole post for today.
By the way, my plane to Germany goes in 50 days, and I'll get home to my family in 54 days. Excited. ♥♥

I hope you have a great day,
best wishes,
Annabel