Dienstag, 26. April 2016

8 months in Latvia // 8 Monate in Lettland

Today is the 26th of april. I left Germany on the 26th of august. So that means that I already spent 8 months here. Tik traki! (That's latvian and means something like "so crazy/how crazy".) It feels like I'm already here for a really long time, and well, it's true. I'm only seventeen years old, so being away almost one year is so much time of my life. But that time is well invested. I feel like I changed, but (I hope) only to the good.
If you go away for a year, you'll spend that year with many strangers, and you'll get to know them. But the person you spend the most time with, and the person who you get to know the best - is yourself.
An exCHANGE year changes you. And that's great. We all won't be the same persons when we come back home. Probably the people at home also changed during our absence. And maybe we changed into different directions. So the people back home will be strangers, at least a tiny little bit.
So actually, we are going to do a second exchange year in Germany. We're getting to know the people we left a year ago. We have to get back to our german culture, which in some parts may have become strange to us. We'll be going back to our german schools, but in new classes, and with a different school system, than we are used to from this year. It's like on exchange. Talking in german - a language which we used quite seldomly during this year.
I can't stand the feeling of knowing that I have to leave this country in two months, and at the same time, I just want to go back to Germany, and I'm freaking happy that it's only two more months. It's weird how one event (flying home) can give me so different kinds of emotions at once.

I didn't know which photo to add to this post, so I made a little collage which I find quite funny: My hairstyles during this exchange year.
Honestly - I like number one (the hairstyle which I had when I came here) the most.

I hope you have a wonderful day!
Annabel

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Heute ist der 26. April. Ich habe Deutschland am 26. August verlassen. Das bedeutet, dass ich schon 8 Monate hier verbracht habe. Tik traki! (Das ist lettisch und heißt "so verrückt".) Es fühlt sich so an, als wäre ich schon richtig lange hier. Und das stimmt ja auch. Ich bin gerade einmal 17 Jahre alt, und deshalb ist ein Jahr davon eine sehr lange Zeit meines Lebens. Aber diese Zeit ist gut investiert. Ich habe das Gefühl, dass ich mich hier verändert habe, aber (das hoffe ich zumindest) nur zum positiven hin.
Wenn du ein Jahr weg gehst, dann wirst du das Jahr mit vielen Fremden verbringen, und du wirst sie kennen lernen. Aber die Person, mit der du am meisten Zeit verbringst, und die Person, die du am besten kennen lernst - das bist du.
Ein Austausch verändert dich. Und das ist wunderbar. Wir werden alle nicht mehr die gleichen Personen sein, wenn wir wieder nach Hause kommen. Vermutlich haben sich die Leute daheim während unserer Abwesenheit auch verändert. Und vielleicht haben wir uns in verschiedene Richtungen verändert.
Also werden die Leute zurück daheim Fremde sein, zumindest ein klitzekleines bisschen.
Folglich werden wir also ein zweites Auslandsjahr in Deutschland machen. Wir werden die Leute, die wir ein Jahr zuvor verlassen haben, neu kennen lernen. Wir müssen auch wieder zurück zur deutschen Kultur finden, die uns in machen Punkten nun vielleicht komisch und fremd vorkommt. Wir werden zurück in unsere deutschen Schulen gehen, aber in neue Klassen, und mit einem anderem Schulsystem als wir es von diesem Jahr gewohnt sind. Es ist genau wie beim Auslandsjahr. Deutsch sprechen - eine Sprache, die wir während diesem Jahr ziemlich selten verwendet haben.
Ich kann das Gefühl nicht ertragen, dass ich dieses Land in zwei Monaten verlassen muss. Gleichzeitig will ich nur noch nach Hause und bin wahnsinnig glücklich, dass es nur noch zwei Monate sind.
Es ist komisch, wie ein Event (der Heimflug) gleichzeitig so verschiedene Emotionen mit sich bringen kann.

Ich wusste nicht, welches Foto ich an diesen Blog anhängen sollte, darum habe ich eine lustige Collage gemacht: Alle Frisuren, die ich während diesem Auslandsjahr hatte. Ehrlich gesagt - ich mag Nummer 1 (die Frisur mit der ich hier angekommen bin) am meisten.

Ich hoffe ihr habt einen wunderbaren Tag!
Annabel

Dienstag, 19. April 2016

16.04.16

Dear english speaking people, I'm very sorry, but today it's already quite late and I should go to bed, so I will write this post only in German. Maybe I'll translate it another day.
But you can still scroll down and watch the photos which I'll add, because I think they're quite beautiful.


Kleine Anmerkung für Lettland-Reisende: In diesem Blog-Eintrag findet ihr Hinweise und Informationen zu mehreren Orten in Lettland, deren Besuch ich definitiv empfehle.

Ich wusste nicht genau, welchen Titel ich diesem Blog-Eintrag geben soll, da er sich auf mehrere Aktivitäten bezieht, daher heißt er nun einfach nach dem Tag, von dem er handelt.

Meine Gastmom hatte vor einiger Zeit Karten für ein Konzert in Liepaja (Anmerkung: da ich am PC schreibe kann ich leider nicht die lettischen Sonderbuchstaben benutzen, falls euch die originale Schreibweise interessieren sollte, googelt einfach die Städtenamen) besorgt, und am 16. April war es dann soweit.
Liepaja ist mit dem Auto etwa 3 Stunden von Riga entfernt, es liegt westlich an der Ostsee-Küste. Jedoch sind wir nicht einfach pausenlos nach Liepaja durchgefahren, sondern haben an mehreren Orten Halt gemacht.

Unser erster Stopp war in Kuldiga, einer Stadt an der Venta (einem Fluss). Zu deutschen Zeiten hieß Kuldiga ''Goldingen''. Besonders sind an Kuldiga vor allem zwei Dinge: Eine Ziegelsteinbrücke und Europas breitester Wasserfall. Von der Brücke werde ich am Ende ein Bild einfügen, den Wasserfall habe ich nur in Stücken auf Fotos, da er so breit ist. Jedoch lassen sich hier im Internet schöne Bilder finden. Am Wasserfall konnte man ein interessantes Naturphänomen betrachten - Lachse, die versuchen den Wasserfall gegen die Strömung hinaufzuhüpfen (dies ist vermutlich nicht der Fachausdruck für das, was die Lachse tun, aber es beschreibt es ziemlich genau). Auf ein paar Nahaufnahmen vom Wasserfall (die ich natürlich ebenfalls einfügen werde) kann man das erkennen, wenn man genau hinschaut. Ich frage mich allerdings, ob es auch mal ein Lachs schafft, denn ich habe mehrere Minuten zugeschaut, und sämtliche Lachse sind gescheitert. Zudem sind sie bei ihren Hüpf-Versuchen vom entgegen strömenden Wasser auch immer wieder auf Steine geschleudert worden, und falls Lachse Gehirnerschütterungen bekommen können, tun sie mir sehr leid. Auch die Bilder, die in einem Park aufgenommen sind, habe ich in Kuldiga gemacht.

Danach ging es in Richtung Meer, und den restlichen Weg bis Liepaja sind wir an der Küste entlang gefahren. Unser zweiter Halt war in Jurkalne, hier waren wir ein bisschen am Strand spazieren, und dies ist definitiv einer meiner Lieblings-Strände in Lettland. Wir waren die aller einzigen dort, und es war wunderschön. Was ich besonders fand war, dass das Meerwasser komplett klar war. Meine Gastschwester hat mir erzählt, dass das im Süden von Lettland so ist. Die Jurkalne-Fotos sind alle Strand-Fotos bis zum Bild mit der Bank im Meer, das ist nicht mehr Jurkalne.

Anschließend sind wir weiter nach Pavilosta gefahren, dort haben wir frittiertes Eis (weil Eis allein oder etwas Frittiertes allein noch nicht ungesund sind haben die Letten einfach beides kombiniert) gegessen. Danach sind wir auch hier an den Strand gegangen (alle restlichen Strand-Fotos ab dem Bild von der Bank im Meer, außer den drei letzten). Dieser Strand war komplett anders als der Strand in Jurkalne, aber auch er zählt zu meinen lettischen Lieblings-Stränden. Auch hier war das Wasser ziemlich klar, aber die Natur und der Sand waren irgendwie anders als in Jurkalne. Im Wasser lagen Steine, die mit langen grünen Algen bewachsen waren, das sah aus, als würden dort Perücken wachsen. Meine Gastschwester hat auf einer Sandbank im Meer eine Parkbank entdeckt, und diesen Anblick fanden wir so schön, dass wir ihn gleich auf mehreren Fotos festgehalten haben. Es gab auch einen Aussichtsturm, da sind wir hochgeklettert, und von oben war der Strand von Pavilosta noch beeindruckender.

Nun ging es schließlich nach Liepaja. Auch hier sind wir noch einmal kurz an den Strand gefahren (siehe die letzten drei Strand-Fotos). Dann ging es zur Liepajaer-Konzerthalle, einem beeindruckendem, recht neuem, Bauwerk, welches man auch auf Google betrachten kann. Zum Konzert an sich: Es handelte sich um ein Konzert des Projekt-Orchesters ''Baltic Sea Philharmonic'' (siehe letztes Foto). Es war ein Sinfonie-Orchester bestehend aus vielen jungen Leuten, die an diesem Abend ihr zweites Konzert zusammen spielten. Die Musik war nicht schlecht, wenn gleich auch nicht ganz nach meinen Geschmack (viele Stücke klangen sehr ähnlich und waren wenig abwechslungsreich). Auch technisch war ein Großteil der Stücke eher durchschnittlich anspruchsvoll. Zudem überschätzte der Dirigent die gebrachte Leistung ein wenig, und ließ trotz teilweise eher zurückgehaltenem Applaus am Ende ca. 8 Zugaben spielen (immerhin waren die Zugaben abwechslungsreicher als der Rest) und hielt auch noch eine Rede (irgendetwas über Natur und Kultur). Für die, die es nicht wissen, muss ich an dieser Stelle aber noch hinzufügen, dass ich selbst musikalisch im Orchester aktiv bin, und daher kritischer zuhöre als manch ein Laie. Alles in allem war das Konzert vielleicht kein großes  Highlight, aber trotzdem ein schöner Abschluss für einen tollen und erlebnisreichen Tag.

So viel von Lettland habe ich bisher noch nie an einem Tag gesehen, und ich kann eine Tour an der Küste entlang sehr empfehlen, besonders mit dem Fahrrad (wenn man etwas mehr Zeit hat) stelle ich es mir besonders schön vor.

Hiermit beende ich nun auch diesen Post, und werde nur noch die Bilder einfügen.

Ich wünsche einen großartigen Tag!
Alles Liebe,
Annabel